![]() Schönes neudeutsches Wort, und für die meisten Menschen sicher erstrebenswert. Aber ist das auch praktikabel? Wir haben heute eine nie da gewesene Auswahl an Möglichkeiten in all unseren Lebensbereichen. Studiengänge, Berufswahl, Lebensmodelle, Freizeitangebote, Ernährungskonzepte, Sportarten, usw. Leider hat der Tag auch dieses Jahr nur 24 Stunden, so dass wir uns entscheiden müssen, welches von all diesen verlockenden Angeboten wir wählen und welches wir ablehnen. Unsere kostbarste Ressource, unsere Zeit, sinnvoll zwischen eigenen Wünschen und Bedürfnissen, beruflichen Zielen und Notwendigkeiten und familiären Prioritäten, so einzusetzen, dass Sie sich zufrieden fühlen, ist ein steuerbarer Prozess. Haben Sie das Gefühl, dass die Zeit Ihr Handeln beherrscht statt andersrum, ist es vielleicht an der Zeit dies zu überdenken. Um Ihr Leben selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu führen und nicht nur der viel zitierte Hamster im Laufrad zu sein, ist es sehr hilfreich die eigenen Werte zu kennen um Prioritäten setzen zu können. Dies erklärt dann, warum Sie überhaupt eine bestimmte Menge an Zeit für dies oder jenes einsetzen. Mit anderen Worten: Legen Sie fest, welche Lebensziele Sie anstreben. Möchten Sie mehr Zeit mit Ihren Kindern, Ihrem Partner oder Freunden verbringen, gilt es zu schauen wo sich Ihre Zeitfresser verstecken. Hierbei geht es nun nicht um reines Zeitmanagement, sondern tatsächlich erstmal darum, was Ihnen wichtig ist. Gehören Sie z.B. zu den Menschen, die Anderen gern zuhören? Dann wird es sicher eine Menge Leute um Sie herum geben, die Ihnen ALLES erzählen. SIE aber entscheiden, wie viel Ihrer Zeit, Sie wem entgegen bringen möchten. Erzählt Ihr Kollege Ihnen im Büro haarklein welche Ausstattung sein neues Auto hat und welche Möglichkeiten es darüber hinaus gegeben hätte, müssen Sie möglicherweise diese Zeit an Ihre reguläre Arbeitszeit dranhängen. Meetings in denen jedes Detail bis zur Brechgrenze ausdiskutiert wird, sind ebensolche Zeitfresser, wie unstrukturierte Tagesabläufe in denen Sie sich von vielerlei Dingen ablenken lassen. Nur wenn Sie wissen, was genau Ihnen die Zeit stiehlt, können Sie Gegenmaßnahmen zugunsten der Dinge treffen, die Ihnen am Herzen liegen. Work-Life-Balance eröffnet Möglichkeiten endlich wieder einmal auf sich selbst und die Sehnsüchte und Wünsche die man glaubt immer wieder aufschieben zu müssen, zu schauen. Die Umsetzung ist eine spannende Entdeckungsreise! Wenn Sie das nächste Mal sagen:“Dafür fehlt mir die Zeit.“, gehen Sie achtsam damit um, was Sie tatsächlich abhält. Oder ist es vielleicht einfach schick im Stress zu sein um bedeutsamer zu wirken? Ich lade Sie ein und freue mich, wenn Sie mir Ihre Meinung oder Erfahrung zu diesem Thema schreiben. Im nächsten Teil des Blogs mehr zum Thema Work-Life-Balance Bild: www.stockfresh.com
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Bis wir Menschen uns eine Meinung bilden, ist in unserem Körper und Gehirn schon so einiges geschehen.
Wir nehmen über unserer Sinne ganze Fluten von Informationen auf. Unser Gehirn kann aber nur eine begrenzte Menge davon verarbeiten. Außerdem sind unsere Sinne nicht uneingeschränkt in der Lage, wahrzunehmen. Wir können z.B. viel schlechter sehen als Eulen, viel schlechter hören als ein Hund und wir nehmen z.B. Radiowellen, Magnetismus oder Ultraschall überhaupt nicht wahr. Es stehen uns also von vorne herein gar nicht erst alle Informationen zur Verfügung! Auch die Informationen, die in unserem Gehirn per elektrischem Impuls ankommen, werden sofort selektiert. Wenn wir beispielsweise am Bahnhof ankommen um jemanden abzuholen, werden wir vermutlich die Information, auf welchem Gleis der Zug nach XY abfährt wohl hören, da sie aber für uns in diesem Augenblick keine Relevanz hat, wird sie sofort gelöscht. Andere Informationen, z.B. wie viele Personen sich bei unseren Besuchen auf dem Bahnhof befinden, werden verallgemeinert. Wir sagen dann:“ Auf Bahnhöfen ist es immer schrecklich voll.“ Des weiteren verzerrt unser Gehirn Informationen unserer Sicht der Dinge entsprechend. Dies bedeutet, dass wir eine Information ausschmücken, oder trüben um die eigene Wahrnehmung unserem Bild der Welt anzupassen. Wir verallgemeinern, verzerren und löschen Informationen also, um die Übersicht zu behalten, sonst könnten wir die Informationsmenge gar nicht bewältigen und einordnen. Unsere Informationen stoßen nun auf unseren Biofilter. Sind wir gerade müde oder krank, gelangweilt oder frisch verliebt (Hormone) oder auch gestresst, hat all dies einen Einfluss auf unsere Wahrnehmung. Wer kennt das nicht? Um bei der Situation am Bahnhof zu bleiben: Wenn wir im Stress sind und der Zug 3 Minuten Verspätung hat, kommen uns diese Minuten unendlich lang vor. Dies ist lediglich das Ergebnis unserer Wahrnehmung, denn 3 Minuten sind und bleiben 3 Minuten. Als nächstes wandern unsere nun schon vorgefilterten Informationen durch unseren Psychofilter. Hier spielen unsere Vorerfahrungen, unsere Interessen, unsere Art zu denken, das was wir glauben oder nicht glauben und unsere Sozialisierung eine große Rolle. Werden Sie z.B. gerade Eltern, so werden Ihnen sicherlich überall sehr viele schwangere Frauen begegnen.(Aber sind tatsächlich so viel mehr Frauen schwanger als im letzten Jahr?) All diese Einflüsse entscheiden mit darüber, welche Bedeutung wir einer Information letztlich geben. Und so verschieden all diese Filter bei den Menschen auf dieser Welt sind, so unterschiedlich ist ihre Sichtweise. Im NLP nennt man diese Repräsentation, eine innere Landkarte. Sie mag dem tatsächlichen Gebiet, also beispielsweise dem Bahnhof, sehr ähneln, aber schon der Mann der auf dem Bahnsteig neben Ihnen steht, hat eine andere Landkarte und die Frau vor Ihnen eine abermals andere usw. ... Verändern wir nun etwas an diesen Wahrnehmungsfiltern, indem wir uns ausschlafen, genügend Zeit für ein Vorhaben nehmen, oder neue Interessen hegen, verändern wir auch unsere Sicht auf die Welt. So sind wir selbst diejenigen, die die Gedanken im eigenen Kopf steuern und somit auch Einfluss haben auf unsere Gefühle und unsere Befindlichkeit. Gehen wir davon aus, dass wir alle unterschiedliche innere Landkarten haben, so fällt es uns einerseits leichter Toleranz und Verständnis für die Sichtweise unserer Familienmitglieder, Freunde, Kollegen, oder Vorgesetzten zu haben, andererseits, können wir anhand der Wahrnehmungsfilter aber auch die eigene Meinung etwas genauer anschauen und ggf. korrigieren. |
AutorSabine Köse Archiv
April 2014
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