![]() Da habe ich nun einige Tage frei und nehme mir vor, einfach mal nur das zu tun, wozu ich wirklich Lust habe. Da ich mit meinen Lieben nicht wegfahre, machen wir es uns im heimischen Nest schön. Als ich am ersten Tag in der Sonne liege und einen Roman (!) zur Hand nehme, merke ich schon auf den ersten zwei Seiten, wie mich eine innere Stimme fragt, ob ich eigentlich nichts wichtigeres zu tun habe. Ich könnte z.B. ein Fachbuch lesen und die Spülmaschine ist auch noch nicht ausgeräumt. Wie lange habe ich eigentlich meine Mutter nicht mehr besucht und müsste ich nicht dafür sorgen, dass mein Kind keine Langeweile hat? So plaudert die liebliche Stimme so lange in mein Ohr, bis ich schließlich nachgebe, um endlich etwas nützliches zu tun und sei es nur zu walken. Kennen Sie das auch? Ich habe mich gefragt, nach welchen Kriterien, Menschen Ihre Freizeit gestalten und wie viel dieser Zeit eigentlich selbstbestimmt ist. Natürlich gibt es diverse Verpflichtungen privater Natur, die sich nicht umgehen lassen, doch stellen Sie sich vor, ein Freund würde Ihnen erzählen, dass er einen Großteil seiner freien Zeit dazu nutzt, dafür zu sorgen, dass die Menschen um ihn herum zufrieden sind, nur er selbst würde sich ganz andere Dinge wünschen. Was würden Sie ihm raten? Na klar! Er soll auch gut zu sich selber sein und Dinge tun, die ihm Freude machen! Warum gibt man sich diesen klugen Rat dann nicht auch selbst? Da ist zunächst einmal unsere Erziehung, die mit Sätzen wie: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, oder ohne Fleiß kein Preis u.ä. für viele Menschen ein starker Antreiber ist, sich buchstäblich getrieben zu fühlen unaufhörlich etwas zu tun. So kann es sein, dass Sie sich schlecht oder unruhig fühlen, wenn Sie sich ausruhen. Erwartungen von Freunden und Familie, sind ebenfalls unbedingt zu erfüllen, oder nicht?? Die Frage ist, in wie weit wir heute in der Lage sind unsere Freizeit zu entschleunigen und ob wir uns bewusst sind, was Pflicht und was Vergnügen ist. Die Unterscheidung ist manchmal gar nicht so einfach. Die Anforderungen die wir im Beruf spüren, werden vielfach in die Freizeit mitgenommen. Lassen Sie mich hierzu Beispiele nennen: Emails werden an Wochenenden und im Urlaub mehrfach am Tag beantwortet, Kinder pausenlos beschäftigt und bespaßt, der Anrufbeantworter sorgt dafür, dass wir uns verpflichtet fühlen, sofort zurück zu rufen, wenn wir zuhause ankommen und bestimmt fallen auch Ihnen hierzu Beispiele ein. Nicht, dass irgendwas davon nicht in Ordnung wäre, nur: Das Maß macht‘s! Machen Sie doch einfach mal den Test, wie lange Sie es schaffen, ohne „sinnvolle“ Beschäftigung zu sein. Nur die Seele baumeln lassen. Nur da sein. Ohne Handy, Fernseher, Gesprächspartner, ohne Sport und ohne jegliche Berieselung. Wenn uns Beschäftigung Freude und Entspannung bringt: Hurra! Doch wenn wir uns nicht erlauben auch mal ohne Beschäftigung zu sein, weil wir das gar nicht mehr können oder nicht aushalten, ist es vielleicht sehr spannend dies als neue „Tätigkeit“ auszuprobieren. :-)) Und für die Stimme im Ohr die an Ihnen herumnörgelt, habe ich in meinem Coaching ein paar Kniffe die dem kleinen Mann im Ohr den Garaus machen... Ich freue mich, wenn dieser Blog dazu beiträgt, dass Sie für sich schauen, wie viel Beschäftigung in Ihrer Freizeit Ihnen wirklich gut tut, oder ob es an der Zeit für ein wenig Entschleunigung ist. Wie immer sind Anregungen, Lob, Kritik und Fragen stets willkommen! Bis zum nächsten Mal, Ihre und Eure Sabine Köse Bild: www.fotolia.com
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![]() Wie funktioniert Work-Life-Balance und wer kann davon profitieren? In den klassischen Work-Life-Balance Modellen ist damit das Gleichgewicht zwischen 4 großen Lebensbereichen gemeint, die da sind: Arbeit und Leistung, Kontakte zu Familie und Freunden, Sinn (Religion, Liebe,etc.) und Körper. (Ernährung,Entspannung, Sport) (Seiwert 2002). Für mich ist es sehr fragwürdig, ob Menschen generell durch eine Methode, also eine bestimmte Zeiteinteilung für diese Lebensbereiche, zu Zufriedenheit und Glück kommen. Schließlich sind die individuellen Bedürfnisse sehr unterschiedlich. Das fängt damit an, wie der Einzelne Balance definiert. Ich persönlich spreche davon, wenn kein mir wichtiger Bereich in meinem Leben über einen längeren Zeitraum vernachlässigt wird, oder werden muss. Wenn Sie Ihren Lebensumständen entsprechend, die eigenen Bedürfnisse und die eigenen Werte leben, stehen die Chancen mehr als gut, dass Sie sich ausgeglichen und zufrieden fühlen. Dabei kann es auch Ihr persönliches Bedürfnis sein, sich um andere Menschen zu kümmern. Die Umsetzung sollte so gestaltet sein, dass sie einerseits überhaupt gewollt, also ein Ziel ist und andererseits auch realisierbar. Ob sich jemand in innerer Balance befindet, ist von außen wohl sehr schwer messbar. Es ist ja bei jedem Menschen eher das eigene Empfinden, welches die Messlatte darstellt. Wird das gelebte Lebensmodell als passend erlebt, ist ja alles wunderbar. Doch was geschieht, wenn jemand dies längere Zeit nicht hinbekommt? Das Leben wird als stressig empfunden, Unzufriedenheit macht sich breit, die Stimmung sinkt, was sich natürlich auch im sozialen Umfeld bemerkbar macht und Menschen neigen eher zu übermäßigem Konsum von Alkohol und Nikotin. Manchmal stellen sich körperliche Beschwerden somatischer Art ein und natürlich gehört auch Burnout zu den vielen negativen Folgen eines zu hektischen Lebens. Es geht jedoch nicht nur darum gesund zu bleiben. Genau wie die Ansprüche in vielen anderen Lebensbereichen, insbesondere beim Konsum gestiegen sind, möchten die meisten Menschen heute das Bestmögliche aus ihrem Leben machen und aktiv an ihrem Glück mitwirken. Als ein Teil des Selbstmanagements muss hierfür erstmal innerlich klar sein, welche Bedürfnisse und Notwendigkeiten es denn unter einen Hut zu bringen gilt. Um Ziele und Werte zu hinterfragen und heraus zu elizitieren ist professionelles Coaching sehr hilfreich. Arbeit stellt in einem bestimmten Lebensabschnitt einen großen Bereich dar, wird aber sehr unterschiedlich bewertet. Es gibt reichlich Beispiele dafür, dass Menschen, die ihre Arbeit gern tun, hieraus oftmals mehr Energie und Lebensfreude bekommen als sie investieren. Es ist also schon sehr wichtig, ob Arbeit eine Energiequelle oder ein Energieleck ist. Findet jemand seine Erfüllung und Anerkennung in beruflichem Erfolg, wird sein Arbeitstag ihn befriedigen. Auch derjenige dessen Motivation in seinen Zielen liegt,(Urlaub, schickes Haus, Hobby) wird wahrscheinlich seine Arbeit als wenig belastend empfinden und sie wird ihn nicht so leer hinterlassen, wie jemanden, der in seinem Job nichts anderes sieht, als seinen Lebensunterhalt zu verdienen. So wird natürlich die Bedeutsamkeit der anderen Lebensbereiche unterschiedlich gewichtet und gewertet. Um sich ausgeglichen zu fühlen macht es Sinn, Energielecks als solche zu entlarven. Dazu gehören all die offenen Baustellen unseres Lebens. Also ungeklärte Beziehungen, angenommene ungeliebte Ämter und Posten, und all die vielen Dinge, die wir uns vorgenommen aber nie umgesetzt haben, die sich jedoch dennoch immer mal wieder einen Platz in unserem Kopf verschaffen und damit ein unbefriedigendes Gefühl hinterlassen. Dies sind die ersten Steine auf unserem Weg und sie lassen sich recht leicht aus dem Weg räumen. Stellen Sie fest, dass Sie vieles nur erledigen, weil sie glauben, dass es von Ihnen erwartet wird, ist Abgrenzung gefragt. Sich auch im Job angemessen abzugrenzen und gedankliche Klarheit zu schaffen ist ein nächster sinnvoller Schritt. Bei allem Engagement und Ehrgeiz, ist es wichtig, darüber hinaus für die anderen Prioritäten Ihres Lebens zu sorgen. Dies kann schon durch kleinere Veränderungen gelingen. Auch dabei sind die Grenzen sehr fließend und individuell. Entwickeln Sie, sehr gern auch mit meinem Coaching, für sich Ihre eigene Werte-Hirarchie, und stellen Sie fest, was für Sie wirklich von Bedeutung ist. Lassen sich in einigen Lebenssituationen mehrere Bedürfnisse gleichzeitig ausleben, so kommt es zu weitaus mehr Zufriedenheit in kurzer Zeit. So kann eine Stunde mit dem Lieblingssport durchaus den Akku wieder ordentlich aufladen. Genießt man dies aber auch noch mit lieben Freunden profitiert man womöglich noch mehr. Auch Unternehmen, erkennen immer mehr warum es so wichtig ist, Mitarbeitern Work-Life-Balance zu ermöglichen. Steigende Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen und mangelndes Leistungsvermögen machen dieses Thema für immer mehr Firmen interessant und möglicherweise sogar notwendig. Von familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen, über Sportangebote bis zum Coaching ist vieles denkbar und wird auch mehr und mehr von Arbeitgebern angeboten, die erkannt haben welche Vorzüge sich dadurch für das Unternehmen ergeben. Ein Arbeitgeber kann sich auf diese Art und Weise von Mitbewerbern abheben, um für gutes Personal attraktiv zu sein. Die Mitarbeiterbindung steigt und schließlich ist ein in seinem Privatleben und im Beruf zufriedenen Mitarbeiter langfristig leistungsstark und motiviert. Arbeit und Privatleben beeinflussen sich gegenseitig vehement und es ist eine gute Investition, dies genau unter die Lupe zu nehmen. In diesem Zusammenhang bereichert gezieltes Coaching Ihr Leben. Machen Sie eine spannende Entdeckungsreise durch Ihr Inneres und erleben Sie kleine Wunder in Form von Glücksmomenten, wenn Sie sich erkennen. Bild: www.fotolia.com |
AutorSabine Köse Archiv
April 2014
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